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Herkunft des Familiennamens
Frerichmann

Eine kurze Recherche unter Nutzung der aktuellen Kommunikationsmedien zeigt klar, dass der Name Frerichmann auch heute noch im Großraum Senden > Münsterland > Nordrhein-Westfalen seine Hauptverbreitung hat. Da die Wurzeln der Familie in Senden liegen, ergibt es sich fast zwangsläufig, die umfangreiche Chronik

        „Senden, eine Geschichte der Gemeinde Senden mit Bösensell, Ottmarsbocholt, Venne“

zur weiteren Annäherung an das Thema „Wo kommt der Name Frerichmann her?“ heranzuziehen. Hier wird ausgeführt, dass Familiennamen allgemein, wie wir sie heute kennen, bei der Landbevölkerung des Mittelalters und der frühen Neuzeit fremd waren.

“Man benannte die Bauernfamilien nach dem Hof und nicht den Hof nach der Familie. Hofnamen kamen erst nach Ver- festigung der Siedlungsstrukturen und bei Erreichung einer größeren Siedlungsdichte auf. Noch in den Werdener Urbaren der Jahre 900 oder auch noch in den Registern des Mauritzstiftes in Münster aus dem 11. Jahrhundert haben zwar die pflichtigen Bauern Personennamen, jedoch keinen Hof- oder Familiennamen. Im 14. Jahrhundert waren derartige Bezeichnungen jedoch schon allgemein verbreitet, was nicht ausschließt, dass sich an einigen Stellen noch keine festen Hofnamen gebildet hatten. Einmal gebildete Hofnamen blieben im Regelfall bis zum 19. Jahrhundert bestehen, wenngleich sie natürlich einer aussprachegemäßen Veränderung und einem hierdurch bedingten Verschleiß unterlagen. Oft ist die Urform des Namens in der Namensform des 19. Jahrhunderts kaum noch zu erkennen. Heute tragen die meisten der alten Höfe Namen, die mit den historischen Hofnamen nicht übereinstimmen.“

 

Der Name Frerichmann leitet sich aber nicht – wie bei den meisten Hofnamen im Sendener Gebiet – aus der Lage des Hofes in der Landschaft ab, sondern aus dem hochmittelalterlichen Männernamen Frederik unter Anhängung der Silbe –ing: Frederiking. Frederik wurde im Gebiet zweimal nachgewiesen. Ob sich daraus 2 Familienstämme gebildet haben, ist z.Z. unbekannt. Der Hof Frederiking / Frerichmann kommt in der Chronik nur einmal vor und wird unter der Ãœberschrift „Die Bauernschaft Gettrup“ wie folgt beschrieben:

 

Frederiking gehörte dem Hofverband Lövelingloh / Amelsbüren an, der dem münsterischen Domprobst gehörte. Der Hof gab u.a. statt Schweinen acht Schilling und 21 Pfennige statt eines Rheinfuhrdienstes. An Naturalrabatt waren 1610 noch zu zahlen drei Malter Gerste Spiekermaß. Als Zehnten hatte er am Michaelistag zwei Schillinge, zwei Scheffel Weizen und den Blutzehnt für das Kloster St. Ägidii in Münster nach Amelsbüren zu bringen. 1498/99 bewirtschafteten nur drei bzw. vier Erwachsene den Hof.“

Die einschlägigen Lexika geben direkt unter dem Namen „Frerichmann“ nichts her:

1.      dtv-Atlas, Namenskunde

 

ohne Ergebnis
ähnlich Friemann / Freimann

 

Bedeutung:            

“nicht leibeigener Knecht”                 “Scharfrichter”

2.      Deutsches Namenslexikon

 

ohne Ergebnis
ähnlich Frerichs

 

Bedeutung:

Frederichs (Friedrich)
ähnlich Frerking (westfälisch)
Frederiking (Friedrich)

3.      Familiengeschichtsforschung

 

Frerich = niederdeutsche Form von Friedrich, hat sich aus dem sächsischen und stauferschen Vornamen entwickelt.

 

Wer hierzu weitere Informationen hat, ist freundlich aufgefordert, sein Wissen mitzuteilen.